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BEZAU BEATZ 2024

Musikfestival in Bezau

Umgang Schoppernau

Umgang Schoppernau

Umgang Schoppernau

Schoppernau, Wohnort des Bauern und Sozialreformers Franz Michael Felder, ist Kennern deutscher Literatur bekannt, weil Felder auch Romane geschrieben hat.

Gourmets wiederum schätzen den Felder-Käse der Sennerei Schoppernau. Doch die meisten Menschen kennen den Ort durch das Lied „Vo Mello bis ge Schoppornou“ eines hier geborenen Musikers und seiner Band. Das Dorf zeigt seine Weltläufigkeit auch in der Architektur. Neben alten, renovierten Bauernhäusern stehen zeitgenössische Gebäude, die den Wandel Schoppernaus vom Bauerndorf zur Tourismusgemeinde sichtbar machen.

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1. Geschäfts- und Kulturhaus

1. Geschäfts- und Kulturhaus

Alles unter einem Dach: Tourismusbüro, Bank und Friseur. Im ersten Stock ehrt man den Dichter F. M. Felder, daneben finden sich die Bibliothek und ein Raum für Musiker. Die ebenerdigen Räume öffnen sich den von der Straße Kommenden und bieten Durchblicke quer durchs Haus. Die Räume oben sind bis auf das Felder-Museum mit zwei großen Fenstern zur Straße hin abgeschlossen. Dieses Spiel mit Blickrichtungen kommt ebenso aus der Tradition des Bauernhauses wie das Dach und der Baustoff Holz. Hier ist er jedoch ganz modern eingesetzt.

Architekt: Matthias Hein

2. Feuerwehr und Bergrettungsgebäude

Das Haus für Feuerwehr und Bergrettung grenzt den Platz hinter dem Gemeindeamt ab, der für Feste und Märkte immer beliebter wird. Der Architekt nutzte das leicht abfallende Gelände zur Anordnung der Räume: die hohen für die Fahrzeuge liegen unten, die zwei Schulungsräume oben bieten einen Ausblick ins Grüne und auf das Geschäfts- und Kulturhaus. Das Fichtenholz der Hülle und das Weißtannenholz im Inneren stammen aus gemeindeeigenem Wald. Zum Brandschutz steckt eine Betonbox als Fahrzeughalle im Holzbau. Die Fahrzeuge, Stolz der Feuerwehr, sind durch die verglasten Tore wie im Schaufenster zu sehen.

Architekt: Matthias Hein, 2005

2. Feuerwehr und Bergrettungsgebäude
3. Bergkäserei Schoppernau

3. Bergkäserei Schoppernau

Franz Michael Felder, 1839 geboren, lebte als Bauer in Schoppernau. Einen Käse nach ihm zu benennen ist insofern passend, als er einen Käsehandelsverein gegründet hat, um das die Bauern benachteiligende Handelsmonopol der „Käsgrafen“ zu brechen. Mit seinem Schwager Kaspar Moosbrugger schuf er 1866 die „Vorarlbergische Partei der Gleichberechtigung“ (der sozialen Klassen) und eine Viehversicherung. Das soziale Engagement kommt auch in seinem Werk aus Erzählungen und Romanen zum Ausdruck. Das machte ihn beim lokalen Klerus unbeliebt. 1869 als dreißigjähriger Außenseiter gestorben, ist er heute zur Legende geworden.

4. Haus B.

Das Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert zeigt, wie hier überwiegend gebaut wurde: vielfältig. In der Mitte der Kern des Wohnhauses: ein Strickbau aus übereinandergelegten Balken, mit Moos abgedichtet. Die Ecken oder einbindenden Wände sind verzahnt – „gestrickt“ eben. Der Schopf rechts ist ein Ständerbau, bei dem stehende Balken vom Boden bis zum Dach das Gebäude stützen. Links schließen eine Kammer und die Werkstatt an: Strick für die Kammer, Ständer für die Werkstatt. Strickbauten eignen sich gut für Umbau oder Erweiterung. Oft wurden sie abgebaut und an anderer Stelle wieder errichtet.

4. Haus B.
5. Haus M.

5. Haus M.

Das ungewöhnlich große Bauernhaus, ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert, wurde mehrfach erweitert und beherbergt heute auch 2 Ferienwohnungen. Seit dem 19. Jahrhundert bedeckt es ein Schirm aus Schindeln. Rund 60.000 Schindeln passen auf solch ein Haus. Dächer aus Legschindeln, also aufgelegten Schindeln, sind im alpinen Raum seit Urzeiten gebräuchlich. Die Massenherstellung von Stahlnägeln im 19. Jahrhundert machte auch das Schindeln der Wände erschwinglich. Schindeln aus Fichte oder Weißtanne sind üblicherweise abgerundet und in dreifacher Deckung auf eine Holzschalung genagelt. Sie halten mehrere Generationen.

6. Alte Säge

Dieses Gebäude einer Sägemühle steht seit den 1930er-Jahren an der Stelle eines abgebrannten Vorgängerbaus. Bis Mitte der 1980er-Jahre wurde hier eine Gattersäge mit Wasserkraft betrieben. Das Gatter enthielt bis zu 20 Blatt Einhang, also Sägeblätter. Mittlerweile arbeitet hier eine Bandsäge, die mit Strom läuft. Er wird in einem Wasserkraftwerk mittels Turbine und Generator erzeugt. Die Bandsäge hat Vorteile: So ermöglicht sie unter anderem maßgeschneiderte Zuschnitte und liefert nicht nur einfache Bretter oder Balken wie eine Gattersäge. Der Einsatz einer Bandsäge macht also aus Massenware Nischenprodukte.

6. Alte Säge
7. Volksschule

7. Volksschule

Die symmetrische Fassade des Schulgebäudes zeigt seine Geschichte. 1901 wurde das erste Schulhaus eröffnet. Es bildet die linke Seite des jetzigen Baus. Bald war es für die einst kinderreichste Gemeinde Österreichs zu klein und wurde 1949 erweitert. Der ortsübliche Strickbau auf Steinsockel erlaubte problemlos eine fast gleiche Verdoppelung des ersten Baus. So kam es zum quadratischen Grundriss. 1992 folgte mit der energetischen Sanierung ein weiterer Ausbau. Nun genießen Lehrende und Kinder die atmosphärische Qualität des Hauses. So großzügig ließ es sich nur durch die Beibehaltung des Anfangsbaus gestalten.

8. Haus A.

Ein Wohnhaus, typisch für die jüngere Architektur im Bregenzerwald: flach geneigtes Dach, große Holzflächen, große Fenster und ein ins Haus eingezogener, überdeckter Eingang. Das Haus bildet mit seinen beiden Nachbargebäuden ein Ensemble: Alle drei Häuser gehören einer Familie. Sie hat einen gemeinsamen Garten, den das Haus zur Straße hin schützt. Seine Höhe bewährt sich im Winter mit dessen langen Schatten. Die Schlafräume im Erdgeschoß sind durch Nebenräume vom Straßenlärm abgeschirmt. Die Wohnräume im Obergeschoß verfügen über eine große Loggia mit Blick auf die Kanisfluh.

Architekten: Rene Bechter & Bernardo Bader

8. Haus A.
9. Ferienhaus „ Schneiderei“

9. Ferienhaus „ Schneiderei“

Das Haus ist als Holzstrickbau ausgeführt. Der Strick, also die Balken der Wände, ist nur 12 Zentimeter stark. Er war im Inneren verdeckt. Im Zuge der Sanierung wurde er freigelegt und ist heute im Gebäudeinneren erlebbar. Im Erdgeschoß war ursprünglich eine Schneiderei untergebracht, im Obergeschoß wohnte die Familie. Als Hommage an die ehemalige Funktion des Hauses wurde an den Decken auf ein klassisches Material der Herrenschneiderei, nämlich den Lodenstoff, zurückgegriffen. Die Weichheit des Stoffes sowie die Eigenschaften des Holzes verleihen den Räumen eine natürliche und wohnliche Atmosphäre.

Architekt: firm ZT GmbH

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